Die 60er Jahre
1961 – Das Todesjahr von Adolf Wohlers
Bei der Generalversammlung am 4. Februar wurde angeregt, sich einmal damit zu beschäftigen, wie sich der Kasernenneubau und das gesamte Militär in Wildeshausen für den Heimatverein Düngstrup auswirkten! Insbesondere sollte daran gedacht werden, wie sich der Truppenübungsplatz Aumühle in die Natur und in die Landschaft einfügen würde. Nach Möglichkeit sollte doch unsere schöne Landschaft geschont werden.
Am 6. Juni musste endgültig Abschied genommen werden von unserem Mitbegründer und Ehrenvorsitzeden Adolf Wohlers. Aus diesem Anlass gab es einen in schöner altdeutscher Handschrift verfassten Nachruf, der nachstehend wiedergegeben wird. Da aber nicht mehr sehr viele Mitglieder diese altdeutsche Handschrift lesen können, bringen wir auch eine Übersetzung.
Adolf Wohlers
Für die Generation der gesamten Landgemeinde ist der Lehrer Wohlers ein Begriff und ein Name mit gutem Klang. Das Lebenswerk Wohlers liegt fast ausschließlich in der kulturellen Pionierarbeit in Kleinenkneten. Volle 45 Jahre seines Lehrerdaseins hat er der Schule Kleinenkneten gewidmet. Seine ganze Kraft gab er dieser Schule und der Bevölkerung der umliegenden Dörfer. Mit 28 Jahren begann er dort 1903 sein Werk und legte es erst mit fast 73 Jahren in andere Hände. Er gab damit ein Beispiel für seine treue Landverbundenheit und für seine Hingabe an Schule und Dorf, wie man sie in heutiger Zeit recht selten findet. In der Lehrerschaft setzte er sich stark für die Arbeit der freien Konferenz ein und war lange Jahre hindurch deren Vorsitzender.
Unvergessen bleibt Adolf Wohlers in der Bevölkerung durch seinen beispiellosen Einsatz im kulturellen Leben der Landgemeinde. Bereits im ersten Jahr seiner Tätigkeit in Kleinenkneten stellte er sich in die Arbeit des Kriegervereins und war bis zum 2. Weltkrieg an der Vorstandsarbeit dieses Vereins beteiligt. 1908 begründete er den Gemischten Chor in Düngstrup und leitete diesen bis zum Ende des 1. Weltkrieges. Schon bald nach den Kriegswirren nahm er die Arbeit wieder auf und stellte seinen Verein auf eine breitere Basis; es wurde daraus ein Heimatverein Düngstrup.
Dieser Verein ist sein Werk. Er leitete ihn vorbildlich bis zum bitteren Ende des 2. Weltkrieges. Danach wurde er Ehrenvorsitzender. Seiner Heimatliebe und seiner Heimattreue wird noch lange der Heimatverein und mit ihm die gesamte Bevölkerung der Landgemeinde gedenken.
Auf dem Schafkobenabend am 22. Juli wurde bei Kerzenlicht des verstorbenen Ehrenvorsitzenden Adolf Wohlers gedacht. Hans Huntemann sprach dazu besinnliche Worte. Danach plauderte Rektor i. R. Heinrich Witte sehr interessant über Heimatgeschichte.
Zu dem Stiftungsfest im Dezember erhielten Jugendliche, die an diesem Abend ihren Beitritt zum Heimatverein erklärten, freien Eintritt und das Vereinsabzeichen kostenlos. Damit wollte man den Verein verjüngen und Nachwuchs werben. Durch jugendliche Besucher und Kindergetobe waren die Kleinenkneter Steine beschädigt worden. Auch die Beschilderung der Wege zu den Steinen war mangelhaft. Der Heimatverein hatte seinerzeit die Pflege der Steindenkmäler übernommen.
1963 – 1965 Stetige Arbeiten
1963 – Im September wurde nach erfolgreicher Reparatur der Schafkoben mit dem Schafkobenabend wieder eingeweiht. Viele Heimatfreunde hatten sich dazu eingefunden. Unter anderem nahm auch Dr. Wille vom Landkreis Oldenburg an der Einweihungsfeier teil, er überreichte einen Zuschuss für die angefallenen Reparaturkosten. Einen Zuschuss auch von der Stadt Wildeshausen stellte Bürgermeister Müller-Bargloy in Aussicht. Im Oktober hatte man beschlossen, um den neugestalteten Schafkoben einen einfachen Lattenzaun zu errichten.
1964 – Dass die Bundeswehr sich aktiv für die Pflege des Schafkobens und die Kleinenkneter Steine einsetzen würde, konnte auf der Generalversammlung im Februar mitgeteilt werden. Dieses Anerbieten wurde von den Mitgliedern des Heimatvereins positiv aufgenommen.
1965 – Bei den Kleinenkneter Steinen wurde ein kleiner Parkplatz eingerichtet und auch die Zuwegung wurde verbessert.
1966 – 1969 Kontakte in die neue Welt
1966 – Den anwesenden Mitgliedern wurde auf der Generalversammlung im März mitgeteilt, dass aufgrund des Zusammenschlusses der Oldenburger Heimatvereine nun für Mitglieder die Möglichkeit bestand, an Fahrten nach Amerika teilzunehmen. Anmeldungen dafür mussten bei Hans Huntemann abgegeben werden. Über die Einführung eines „Naturschutzpark Wildeshauser Geest“ wurde ausführlich gesprochen und lange diskutiert. Diese Einrichtung würde die Möglichkeiten, für die Anlage von Campingplätzen, Wanderwegen und Badegelegenheiten inmitten unserer schönen Heimat und damit die Förderung des Fremdenverkehrs, bieten.
1967 – Es wurde auf der Generalversammlung im März bekannt gegeben, dass im hiesigen Raum die Aktion „Unser Dorf soll schöner werden“ läuft. Dieses fördert insgesamt das Ansehen unserer Dörfer und würde sich auch positiv auf den Fremdenverkehr auswirken. Ein Trend war schon zu erkennen, dass es immer mehr „Urlauber auf‘s Land“ zieht.
1968 – In der Vorstandsversammlung am 5. März wurde über die Errichtung eines Schafkobens auf dem Pestruper Gräberfeld gesprochen. Dieses Ansinnen sei sehr empfehlenswert, weil damit den Schäfern eine Unterbringung der Schafherde ermöglicht würde. Angemerkt wurde dazu, dass die zuständigen Behörden diesen Plan unterstützen würden. Die ev. Kirche würde das Grundstück als Pachtgrundstück zur Verfügung stellen, und Eigentümer des Schafkobens sollte der Heimatverein Düngstrup werden.
1969 – Anfang dieses Jahres wurde der Schafkoben auf dem Pestruper Gräberfeld fertiggestellt.