Geschichte des Heimatvereins
In der Reihe der 12 alten Eschdörfer unserer Landgemeinde Wildeshausen befindet sich auch Düngstrup. Urkundlich erscheint der Ort als Dungestorpe (= Dorf des Dungo) bereits in der Schenkungsurkunde aus dem Jahre 872, als das Alexanderstift durch Graf Walbert, einem Enkelsohn von Graf Widukind, gegründet wurde. Eine zentrale Bedeutung ergab sich für Düngstrup schon dadurch, dass seit 1850 mit Ausnahme der Jahre 1907–1915 die Landgemeinde ihren Sitz in Düngstrup hatte. Die Eröffnung der Eisenbahnlinie mit dem Bahnhof Düngstrup im Jahre 1898 brachte vieles in Bewegung. Auch durch den Straßenbau Holzhausen-Bühren wuchs die Bedeutung Düngstrups. Die Nachbarorte nutzten verschiedene Einrichtungen, die sich in Düngstrup anboten. Viehrampe und Viehwaage ermöglichten Viehabsatz, die Bäuerliche Bezugsgenossenschaft baute Lagerschuppen, die Firma Müller und Dinklage (Landhandelsfirma) hatte hier als Filiale einen Lagerschuppen. Die Firma Rasche und Uhlhorn bot ihre Drescherei und Strohverarbeitung an. Eine Molkerei bestand von 1910 bis 1928, und in der Folgezeit (1928–55) gab es im Molkereigebäude auch eine Mühle. Eine Zementwarenfabrik konnte nach dem 1. Weltkrieg aufblühen und bis nach dem 2. Weltkrieg weitergeführt werden.
Besondere Anziehungskraft für die Bevölkerung Düngstrups und Umgebung hatte die Gastwirtschaft, die der vormals in Lüerte ansässige Gastwirt Hermann Besuden 1905 nahe am Bahnhof aufbaute. Bereits 1906 entstand der Tanzsaal mit Bühne und Kegelbahn. Eine willkommene Erweiterung bedeutete das Lebensmittelgeschäft („Kolonialwarenladen“), in dem auch Gemischtwaren aller Art einschließlich Brennmaterial angeboten wurden. 1914 bis 1964 war in dem Haus auch eine Poststelle. Einige der hier aufgeführten Einrichtungen sind im Laufe der Jahre wieder eingegangen. Der Bahnhof Düngstrup wurde 1967 aufgegeben.
Um 1900 zählte Düngstrup 18 Haushalte mit 108 Einwohnern. Ein reichhaltiges Gemeinschafts- und Vereinsleben entwickelte sich in Düngstrup, und seiner Umgebung. Viele Vereine und Institutionen gründeten sich im Ort und/oder machten die Gaststätte des Ortes zum Vereinslokal.
Zu nennen sind hier:
• Heimatverein Düngstrup
• Kriegerverein
• Kuh- und Pferdekasse Düngstrup (Gegenseitigkeitsversicherung), gegründet 1948/1939
• Landjugend Düngstrup, gegründet 1952 von den Jugendlichen aus der Landwirtschaft
• Freiwillige Feuerwehr Düngstrup, gegründet 1930, Spritzenhausbau 1952, Chronik der Feuerwehr
• Kaninchenzuchtverein, gegründet 1973
• Dorfverein „Düngstruper Dorphus“, gegründet 1986