2022

Kleinenkneten und Lohmühle

Neben Holzhausen und Düngstrup zählt Kleinenkneten mit dem Gut Lohmühle zu den größten Ortschaften der Landgemeinde Wildeshausen. Das Gut Lohmühle war bereits im Mittelalter eng mit Kleinenkneten verbunden. Die Abhängigkeit vom Wasser des Baches spielte dabei eine Hauptrolle.

Kleinenkneten war wie andere Dörfer der Landgemeinde ein altes Eschdorf. Die Flurbezeichnungen Hagenesch und Bavenkamp sind noch heute gebräuchlich.

Wie bei dem Ortsnamen Großenkneten dürfen wir davon ausgehen, dass Kleinenkneten vor etwa 1000 Jahren Gnattum oder auch Gnidum geheißen hat. Im Mittelalter finden wir die Ortsbezeichnung Lühtken Knethen und später Lütjen Kneten.

Im Dorf Kleinenkneten gab es schon im 16. Jahrhundert acht Bauernhöfe; hinzu kam das Gut Lohmühle. Die Wirtschaftsgröße (Ackerfläche) war nach Aufteilung der „Gemeinheit“ durchschnittlich damals 9 ha. Entsprechend hatten die Kleinenkneter Bauern einen erheblich größeren Viehbestand. Bereits bei der Viehzählung von 1659 hatte z. B. der. Vollmeier Wilgen 3 Pferde, 5 Kühe, 4 Rinder und 5 Schweine aufzuweisen.

Die Bauernhöfe waren durchweg in Nähe des Lohmühlenbaches angesiedelt. Dieser musste Mensch und Vieh mit dem lebensnotwendigen Wasser versorgen. Die “Holzberechtigungen“ beiderseits des Baches waren für die Kleinenkneter Bauern von großer Bedeutung.

Der Ortsteil Eschbänken entstand nach 1920. Er hat 7 Höfe aufzuweisen, die jedoch zumeist auf Nebenerwerb angewiesen waren.

Die Ortschaft Lohmühle wurde erst nach 1930 aufgebaut, als größere Ackerflächen und Brachland des Gutes Lohmühle zum Verkauf standen.

Kleinenkneten ist in neuerer Zeit weithin bekannt geworden durch die vorgeschichtlichen Steinsetzungen „Kleinenkneter Steine“, die I934-39 erforscht wurden.

Landesregierung in Oldenburg gewährt Steuererlass für einen Halbmeier

Auf unserer Kammer Bericht vom 22.v.M. über das Gesuch des Herrschaftlichen Halbmeyers J.H. Grave zu Kleinenkneten im Amte Wildeshausen, um Erlassung der Herrschaftlichen Gefälle, wegen erzeugter und noch lebender 7 Söhne, wird bey den angezeigten Umständen, und da überhaupt die allmälige Erstreckung der in den alteren Landestheilen bestehenden Verordnungen auf das Amt Wildeshausen so wiedessen gleichförmige Einrichting mit jenen nach der förmlichen Abtretung dieses Amts, bey der noch immer fortdauernden Unmöglichkeit solche zu bewirken, nicht llinger aufgehalten werden darf, vorgeschlagenermaßen die Erlassung der in die Herrschaftliche Casse fließenden Geld- und Fruchtgefälle wie auch der Contribution auf die Lebenszeit des Supplicanten und so lange er die Stelle besitzet hiemittelst bewilliget, und zugleich die Kammer authorisiret, Hiernach in allen fünftig im Amte Wildeshausen vorkommenden Ähnlichen ohne vorgängige Berichts-Erstattung, der für die älteren Landestheile bestehenden Verordnung gemäß, zu verfahren.

Auf dem Schlosse zu Oldenburg, den 6. Marz 1810

(Peter)

Resolution

für die Kammer, betreffend die bewilligte Erlassung der Herrschaftlichen Gefälle an J.H. Gravezu Kleinen Kneten, wegen erzeugter und noch lebender 7 Söhne.

Opfer der beiden Weltkriege

Im ersten Weltkrieg:

Burchard Burmann, Diedrich Coors, Heinrich Dierßen, Georg Hespe, August Pundt, Heinrich Reinke

Im zweiten Weltkrieg:

Alwin Gerdes (Lohm.), Richard Gerdes (Lohm.), Wilhelm Gerdes (Lohm.), Otto Richard Hespe, Ludwig kl. Kalvelage, Clem. Heinr. Marischen, Bernhard Pundt, Hermann Jos. Reuter, Heinrich Schmedes, August Clem. Surmann, Johann Heinr. Wilgen, Eduard Witte,

Der Dorfverein

Kleinenkneten und Umgebung stellt sich vor

Im Frühjahr 1984 hatten einige Dorfbewohner die Idee, einen Dorfplatz als Begegnungsstätte einzurichten.

Aufgrund einer Umfrage in Kleinenkneten und Lohmühle wurde die Lage des Dorfplatzes auf dem Dreieckgrundstück hinter der Schmiede festgelegt.

Es wurde eine Gründungsversammlung durchgeführt. Der Vorstand des Vereins setzte sich danach wie folgt zusammen:

Nr. 30 Hof Theesfeld-Stolle, 1. Vors. Manfred Reß, 1. Stellvertr. Walter Wittrock, 2. Stellvertr. Alfons Blömer, Gesch.-Führer Gunter Sokoll, Pressewart Manfred Löhrke.

Laut Satzung sind die Ziele des Vereins Brauchtumspflege und Förderung des dörflichen Zusammenlebens.

Die Arbeiten wurden mit Eifer vorangetrieben, sodass bereits im Herbst 1984 die Anlage eingeweiht werden konnte.

Es wurden bis zu diesem Zeitpunkt über 600 Arbeitsstunden geleistet. Von seiten der Stadt Wildeshausen erfuhr unser Vorhaben ebenfalls wohlwollende Unterstützung.

Bereits bei der Einweihung machten wir die Erfahrung, dass ohne bauliche Anlagen eine große Wetterabhängigkeit bestand.

Aus diesem Grunde wurde mit der Stadt Wildeshausen Verbindung aufgenommen; dort fanden wir für unser Vorhaben entsprechende Unterstützung.

Eine Zeichnung und ein Kostenvoranschlag wurden erstellt, und nachdem der Zweckverband Naturpark Wildeshauser Geest einen Zuschuss gewährte, konnte 1986 mit dem Bauvorhaben begonnen werden.

1987 erfolgte die Einweihung der Grillhütte, des Geräteraumes und der Wetterschutzhütte. Neben Geld- und Sachleistungen wurden wiederum über 500 Arbeitsstunden investiert.

Der Dorfverein pflegt folgende Veranstaltungen, die von einem jährlich neu zu wählenden Festausschuss organisiert werden:

Kohlfahrt, Osterfeuer, Maibaum pflanzen, Wanderung, Radtour, Sommerfest und Laternenumzug. Die Veranstaltungen sind außerordentlich gut besucht, sodass die Ziele des Vereins erreicht werden.

Das die gesamte Anlage gelungen ist und auch die vom Zweckverband geförderten Kriterien erfüllt, beweisen die vielen Wanderer und Radler, die gern auf unserem Dorfplatz rasten, und die vielen Gesellschaften, die den Platz nach Voranmeldung ganztags benutzen.

Somit dient unser schöner Dorfplatz nicht nur den Dorfbewohnern, sondern nachweislich auch den Menschen der weiteren Umgebung bis hin in den Bremer Raum.

Vom Schulwesen in Kleinenkneten

Gemeinschaftsschule von 1705 bis 1840

Wie in den Nachbarbereichen wurde auch in Kleinenkneten das Schulwesen zu Anfang des 18. Jahrhunderts aufgebaut.

Das erste Schulgebäude entstand um 1705 auf dem Hof des Bauern Gier (vormals Wilgen). Es war eine Schule für evangelische und katholische Schulkinder aus den Dörfern Kleinenkneten, Hanstedt, Aldrup und Düngstrup.

Ein Abel Wübbenhorst durfte der erste dort tätige Lehrer gewesen sein. Im folgte Engelke, der bis 1769 hier im Amt blieb.

In seiner Zeit (1737) gab es eine amtliche Verfügung, in der die Lehrer ermahnt wurden, auch in den Sommermonaten die Schulkinder auf dem platten Lande zu unterrichten.

Gemeinsame Hirten im Dorf sollten bestellt werden, damit die Kinder durch das Viehhüten nicht von der Schule abgehalten wurden. Die Kleinenkneter „Eingesessenen“ mussten 1779 vom Amt Wildeshauen ermahnt werden, aus ihrem gemeinschaftlichen Bruche dem Schulmeister „zu seinen Befriedigungen bedürften des Zaunholz zu hauen“.

Aus dem Jahre 1788 ist ein Brief ohne Unterschrift überliefert, der uns deutlich macht, mit welcher Ehrfurcht man in jenen Zeiten dem Lehrer gegenüber trat.

In jenen Zeiten war ein Lehrer Bosche in Kleinenkneten tätig. Er hatte 20 Schulkinder zu betreuen und erhielt ein Jahresgehalt von 10 Reichsthalern, dazu von jedem Kind (außer den Heuerleuten) l Brot und 1 Pfund Butter.

Lehrer Bosche „versah seinen Schuldienst sehr treulich‘ ‚, wie es in einer amtlichen Beurteilung heißt.

Sein Nachfolger war J.H. Niemann, von dem überliefert wird, dass drei seiner Sohne in den Lehrerberuf gelangten.

Die dann folgenden Lehrer an der Kleinenkneter Schule waren J.B. Siemer (von 1829 bis 1831) und G.B. Meyer (von 1831 bis 1840).

Danach begann für das Schulwesen in Kleinenkneten ein neues Zeitalter.

Die Schule im Brook (1840-1900)

Im Jahre 1840 wurde die Schule in Bühren mit den dazu gehörenden Ländereien für 200 Rth. verkauft; die Schulkinder aus Bühren, Pestrup und Denghausen gehörten nun zum Schulbezirk Kleinenkneten.

Dort wurde im Brook ein neues Schulgebäude errichtet; ein schnurgerader Schulweg führte vom Hof Klenke direkt zu der neuen evang. Volksschule.

Auch die Orte Aldrup, Hanstedt und Düngstrup gehörten zu dem Schulbezirk.

Als Lehrer wirkte zunächst G. Meyer, der schon vor 1840 in Bühren tätig war; drum kam H.F. Lanzius. Ihn löste 1857 H. Stöver ab, der in Bühren zu Hause war; seine Freizeit widmete er ganz der Landwirtschaft.

Zur Schule gehörte damals eine Neubauerstelle in Größe von 7 ha. 1876 verzog Stöver nach Goldenstedt, und C.F. Müller leitete die Kleinenkneter Schule bis 1883.

Ihm folgte F. H. Piening; dieser übergab sein Amt 1894 an Fr. Dürks aus Oldenburg.

Im Jahre 1898 übernahm Bernh. Heinr. Behrens die evang. Schule. Die Schülerzahl war inzwischen so stark angewachsen, dass ein geteilter Unterricht während des Sommers eingeführt werden musste: Die Oberklasse wurde von 8 – 11 Uhr unterrichtet und die Unterklasse (Grundschüler) von 1 – 4 Uhr nachmittags.

Von einem Schicksalsschlag wurde die Schule im Jahre 1899 getroffen: eine Feuersbrunst zerstörte das Schulgebäude vollkommen.

Sogleich wurde ein Neubau errichtet; während der Bauzeit fand der Unterricht im Hause Brengelmann statt.

Doch Behrens sollte nicht lange Freude am Neubau haben: er starb 1903 an den Folgen eines Unglücksfalles.

Die Schülerzahl bewegte sich zu der zwischen 80 und 90. Trotzdem sah man von einer zweiten Schulklasse ab. Man tröstete sich damit, dass in Lüerte eine neue Schule errichtet werden sollte, die die Schulkinder aus Düngstrup aufnehmen musste. Als Nachfolger von Bernh. Heinr. Behrens kam Adolf Wohlers 1903 nach Kleinenkneten.

Die Schule im Brook nach 1900

Im Jahre 1908 wurde die Schule Lüerte eröffnet, zu deren Schulbezirk auch die Düngstruper Kinder gehörten.

Die Schülerzahl im Brook sank dadurch merklich ab. Adolf Wohlers versah dort den Schuldienst auch in der Zeit des ersten Weltkrieges.

1932 wurde das Schulland verpachtet und etwas später an H. Stolle verkauft.

1938 wurden wie im ganzen Reich auch in Kleinenkneten die Konfessionsschulen aufgehoben; die katholischen Kinder besuchten bis 1946 die zweiklassige Gemeinschaftsschule im Brook.

In jener Zeit wirkten dort als 2. Lehrkraft die Lehrer Brüggemann (1938-39), Schumacher (1939-40), Sechstroh (1940-41) und Vornhusen (1941-42). Danach war Wohlers wieder allein.

Nach dem Kriege begann der Schulbetrieb wieder am 1. Oktober 1945 mit Adolf Wohlers.

Erst 1947 wurde er im Alter von 72 Jahren und nach 44-jiihriger Tätigkeit an der Schule im Brook pensioniert.

Jedoch bleib Familie Wohlers in der Lehrerwohnung bis 1949, als das Eigenheim in Wildeshausen bezogen werden konnte. Noch heute wohnen die beiden Tochter Hanna und Getrud dort.

An der Schule im Brook unterrichteten nach dem 2. Weltkrieg dann die Lehrer Kapels (1946-49), Zöllig (1947-66 als Schulleiter), Irmer (1949-54) und Albert (1959-62).

Im Jahre 1950 wurde nach fast 5 Jahren behelfsmäßigem Schichtunterricht ein 2. Klassenraum angebaut. Erst 1955 konnten die Lehrerwohnungen modernisiert werden durch Einbau einer Zentralheizung und eines Badezimmers.

1963 wurde das 9, Schuljahr eingeführt; die Schiller mussten per Bus nach Wildeshausen gefahren werden.

Bereits 1964 wurden auch die 7. u. 8. Jahrgänge nach Wildeshausen umgeschult; 1966 folgten die 5. u. 6. Schuljahre.

1966 wurde Schulleiter Zöllig nach Wildeshauen versetzt, und zwar als Rektor der Wallschule.

Nach kurzer Übergangszeit mit Frl. Eistel wurde Lehrer Mausolf 1967 Schulleiter im Brook.

Doch bereits 1969 schloss die Schule ihre Pforten für immer. Herr Mausolf erhielt eine Lehrstelle an der Gehörlosenschule in Wildeshausen.

Die katholische Schule Kleinenkneten

Die Schulverhältnisse für den katholischen Bevölkerungsteil im Zeitraum von 1705 – 1840 wurden bereits dargelegt; auch die Namen der Lehrkräfte sind dort nachzulesen.

Nach 1840 hatten die katholischen Schulkinder die alte Schule in Dorfmitte ganz für sich.

Leider konnten wir die Namen der Lehrkräfte des vorigen Jahrhunderts bezüglich der katholischen Schule nicht ermitteln.

Im Jahre 1901 wurde an der Hanstedter Straße das Schulhaus mit Lehrerwohnung erbaut (jetzt Haus Klostermann). An dieser Schule wirkten ab 1902 die Lehrer Südbeck, Burmann (im I. Weltkrieg gefallen), Frieling, Menke und Themann. Von 1924 bis 1938 hatte Lehrer Brüggemann die Schulleitung. Er verließ Kleinenkneten, als durch Verordnung der NS-Regierung die konfessionellen Schulen in Schulen fiür alle Bekenntnisse überführt wurden. So besuchten die hiesigen katholischen Kinder von 1938 – 1946 die Schute im Brook.

Am 1. Nov. 1946 wurde die kathol. Schule Kleinenkneten wieder eröffnet. Der erste Schulleiter war Lehrer Tautz, der bis zu seinem Tode im Jahre 1953 unter den recht schwierigen Nachkriegsverhältnissen in Kleinenkneten wirkte.

Eine beträchtliche Zahl von Schülern, vornehmlich Vertriebene, hatte den 4,5 km langen Schulweg vom ehemaligen Arbeitsdienstlager Bühren täglich zu gehen.

Die angestiegene Schülerzahl (85 – 90!) zwang zur Einrichtung einer zweiten Klasse. Lehrer Otten (1947-49) und Lehrer Willenborg (1949-53) betreuten die „Unterklasse“.

Die räumlichen Verhältnisse waren recht mangelhaft; der Schulhof war bei Regenwetter kaum zu betreten. Schulbücher fehlten fast ganz.

Von 1953 – 54 unterrichtete hier Lehrer Osterhus, danach (1954-62) kam Lehrer Heseding. 1954-55 wurde das neue Schulhaus erbaut; damit führten langjährige Bemühungen des Stadtratsmitglieds Heinr. Wilgen endlich zum Erfolg.

Der vorletzte Lehrer, Herr Enneking, musste den Abbau der Landschulen mitmachen: 1964 (7. u. 8. Schlj.) u. 1966 (5. u. 6. Schlj.). Als letzte Lehrkraft wirkte Frau Schillmöller an der Schule, also von 1966 bis zur Schulauflösung 1969.

Die Senioren des Heimatvereins Düngstrup und alle älteren Bewohner des Schulbezirks Kleinenkneten denken gern an die Zeiten zurück, als Adolf Wohlers hier 44 Jahre lang als Lehrer wirkte.

Mit 28 Jahren übernahm er im Jahre 1903 die Leitung der evangelischen Schule Kleinenkneten, die nach einem Brand im Jahre 1899 neu aufgebaut worden war. In den ersten Jahren musste er 60 – 70 Schulkinder aus acht Jahrgängen gleichzeitig unterrichten.

Im Jahre 1908 wurde der „Gemischte Chor Düngstrup“ im neu erbauten Gasthaus von Hermann Besuden in Düngstrup aus der Taufe gehoben. Adolf Wohlers und seine Frau Luise gehörten zu den Mitbegründern des Vereins. Die regelmäßigen Singabende waren stets gesellige Zusammenkünfte von jungen Leuten aus der ganzen Landgemeinde. Doch nach dem ersten Weltkrieg gab es eine Flaute im Verein. Daher stellte man die Vereinsarbeit auf eine breitere Grundlage durch Pflege des plattdeutschen Theaterspiels, gesellige Abende im Schafkoben von Otto Stolle u.a.m.

Seit 1928 hieß der Verein „Heimatverein Düngstrup“. Zum Vereinsvorsitzenden wurde Adolf Wohlers gewählt. Unter seiner Leitung erlebte der Verein eine segensreiche Epoche.

Kinderspielkreis Kleinenkneten

Die Stadt Wildeshausen entschloss sich 1972 zu einem Experiment: Erstmalig sollte in der Landgemeinde die Möglichkeit geschaffen werden, Kindern An Vorschulalter Hilfen und Förderungen für ihre Entwicklung zu geben.

Man konnte dabei auf keine diesbezüglichen Erfahrungen zurückgreifen, und die räumlichen sowie personellen Bedingungen mussten zunächst geschaffen werden.

Als Unterkunft bot sich die katholische Volksschule in Kleinenkneten an. Die Leitung des Spielkreises übernahm Anne Pospeschill.

Inzwischen ist der Kinderspielkreis Kleinenkneten eine einwandfrei bewährte Einrichtung für die Landgemeinde geworden.

Die Stadt Wildeshausen hat in die weitere Verbesserung des Gebäudes und der Ausstattung erhebliche Mittel investiert. Auch ein großzügiger Spender aus der Landgemeinde sollte nicht vergessen werden.

In zwei Gruppen werden etwa bis zu 30 Kindern aus den verschiedenen Bauernschaften betreut. Sind Plätze frei, so werden auch Kinder aus der Stadt Wildeshausen aufgenommen.

Die Kinder im Alter von 3 1/2 bis 6 Jahren werden in zwei Gruppen von zwei ausgebildeten Leiterinnen betreut.

In unserem Kinderspielkreis finden die Kleinen Spielpartner, die oftmals auf weit voneinander entfernt liegenden Bauernhöfen fehlen.

Bei gemeinsamen Spielen werden Hilfen und Anregungen gegeben, die der vorschulischen Erziehung dienlich sind. Aggressionen werden, wo irgend möglich, abgebaut.

Das besondere Augenmerk gilt auch der Verminderung und Überwindung der Sprachbarriere. Hier wird versucht, durch gezielte Übungen ausgleichend auf die unterschiedlichen Voraussetzungen einzuwirken. Wir dürfen rückblickend mit Fug und Recht sagen:

Das Experiment Kinderspielkreis Kleinenkneten ist ein beachtlicher Erfolg und ein wesentlicher Beitrag in den Bemühungen, gleiche Chancen auch den Landkindern zu schaffen.

Achtzehn Jahre habe ich für den Spielkreis gewirkt.

Ich wünsche meiner Nachfolgerin, Frau Duesmann, dass sie mit ebenso viel Hingabe und Freude in Kleinenkneten wirken kann.

Anne Pospeschill

Kleinenkneter Steine

Die Wildeshauser Umgebung wird gern als Quadratmeile der Vorgeschichte bezeichnet. Tatsächlich kann man im Umkreis von 10 km rund 25 Großsteingräber auffinden; in früherer Zeit waren es erheblich mehr. Sie stammen aus der Zeit um 2500 bis 2000 v. Chr. Die damaligen Bewohner waren sesshaft geworden und hatten ihre Siedlungen in der Nähe von Flüssen oder Bächen angelegt. Sie bauten sich gemeinsam jene Begräbnisstätten, die uns ein beredtes Zeugnis ablegen von beachtlicher Kulturhöhe. Aus der großen Zahl von „Hünengräbem“, wie man volkstümlich sagt, ragen die Kleinenkneter Steine heraus. Es sind zwei Anlagen, die 1934 bis 1939 unter Leitung des Staatlichen Museums für Naturkunde und Vorgeschichte Oldenburg erforscht wurden. Etwa l0000 Fundstücke wurden im Museum ausgewertet und verwahrt.

Das Hünenbett II (im östlichen Bereich) enthält drei Grabkammern, von denen die mittlere bis zur Zeit der Grabung völlig unberührt war. Entsprechend groß war die Ausbeute an Tonscherben (Gefäßteile), Werkzeugen und Waffen aus Stein. An Gefäßen fand man Näpfe, Schalen, Kummen, Henkelgefäße, Becher und Kragenhalsflaschen, dabei auch eine Lampe (für Öl) mit fünf Brennöffnungen.

Sie zeigen eine beachtenswerte handwerkliche Kunst und weisen auf höhere Lebensansprüche hin. Die Grabkammern waren mit Sand überhügelt. Mächtige Steineinfassungen verhinderten ein baldiges Wegrutschen und Verwehen der Erdmassen. Diese Grabanlage mit ihren drei Kammern stellt eine einmalige Sonderform dar; alle übrigen Großsteingräber in unserem Bereich haben nur eine Kammer. Jedoch ist anzunehmen, dass die drei Kammern in verschiedenen Zeiträumen entstanden sind.

Das Hünenbett I (im westlichen Bereich weist trotz größerer Ausmaße nur eine Grabkammer auf. Sie befindet sich in der Mitte der 50 m langen Einfassung und ist begehbar. Dieses Hünenbett wurde wieder so rekonstruiert, wie man es sich im ursprünglichen Zustand vorstellen muss. Dazu mussten die gewaltigen Granitsteine gerichtet und stellenweise ergänzt werden; dass Trockenmauerwerk zwischen den Findlingen musste eingearbeitet werden. Für den Erdwall zwischen Kammer und Einfassung wurden 1200 m3 Sand bewegt. Die Einfassungsmauer besteht aus 85 Granitblöcken, die bis zu 2 m hoch sind; sie sind zu einem Fünftel in den Boden eingelassen und haben ihre Schliffseiten außen, wohingegen die Trägersteine der Grabkammer mit der glatten Fläche nach innen stehen. Von den ursprünglich drei Decksteinen ist nur ein riesiger von etwa 250 dz Gewicht erhalten; die übrigen wurden durch Betonsteine ersetzt. Kammer und Zugang sind 1,30 m hoch und haben eine Kopfsteinpflasterung. Im Laufe von etwa 150 Jahren der Vorzeit ist die Kammer mehrfach ausgeräumt und für weitere Bestattungen verwendet worden. Beide Anlagen zeugen eindrucksvoll und anschaulich von dem jungsteinzeitlichen Totenkult in unserem Raum.

Sportverein “Grün-Weiß“ Kleinenkneten e.V.

Als 1977 der Sportverein gegründet wurde, ahnte man nicht, welche Resonanz dieses Vorhaben bei den Fußball-Interessierten in und um Kleinenkneten finden würde.

Man hatte ein festes Konzept und schaffte in vierjähriger Arbeit eine Sportanlage, die nicht nur von ihrer Lage, sondern auch vom Fußballbetrieb her allen Anforderungen entspricht.

Der Vorstand befasste sich intensiv mit der Bildung einer Herrenmannschaft, um am Punktspiel-Betrieb der 3. Kreisklasse teilzunehmen.

Am 19. Juni 1981 wurde der Sportplatz in Verbindung mit einem Pokalturnier feierlich eingeweiht. Eine besondere Attraktion war das Spiel gegen Werder Bremen.,

Dann begann für unseren Verein der Punktspielbetrieb. In der Saison 1981/82 wurde unsere Herrenmannschaft in der 3. Kreisklasse unerwartet Meister.

Der Aufstieg in die 2. Kreisklasse wurde gefeiert. Man konnte eine .2. Herrenmannschaft bilden, die heute in der 2. Kreisklasse spielt.

Doch damit gaben sich die Kicker vom GWK noch nicht zufrieden; denn 1984 kam der Aut5tieg in die Kreisliga. •

Ein besonderes Augenmerk wird im GWK der aktiven F6rderung der jugend­ lichen Spieler geschenkt.

Der Verein ziihlt z. Zt. ca. 200 Mitglie­ der. Am Punktspielbetrieb nehmen 2 Herrenmannschaften sowie eine Alther­ renmannschaft teil.

In Lehrgiingen wurden zwei Spieler zu Schiedsrichtern ausgebildet.

Im Marz 1991 war Baubeginn des Vereinshauses, das im November seiner Bestimmung Gbergeben werden konnte.

Durch dieses Haus soil das sportliche Angebot erweitert werden (z.B, Gym­ nastik, Tischtennis u.a.m.)

Der Sportverein GWK ist Eigentiimer der gesamten Sportanlage einschlieBlich des Vereinshauses. •

Zur Kostendeckung stellt der Verein die neu geschaffenen Riiumlichkeiten alien Wildeshauser Vereinen zur Verfiigung.

Rolf Westphale