20182022Wanderkreis

Wanderung Colnrade- Hölingen

Zur Märzwanderung bei schönem sonnigen Wetter treffen sich am Sonntag, 27. März 2022 um 13.00 Uhr 40 Wanderfreunde der Wandergruppe vom Heimatverein Düngstrup auf dem Parkplatz an der Friedhofskapelle in Wildeshausen. Kalle Scheele begrüßt recht herzlich alle Wanderfreunde vom Heimatverein und Gäste zur Märzwanderung. 

Mit Fahrgemeinschaften geht es um 13.05 Uhr nach Colnrade zum Wehr.

Zur Stärkung während der Wanderung verteilt Kalle Scheele für jeden Wanderer einen Apfel.

Kultur darf auf unseren Wanderungen nicht fehlen.

Colnrade

Colnrade ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Harpstedt im niedersächsischen Süden vom Landkreis Oldenburg. Die Gemeinde Colnrade liegt an der Hunte, einem Nebenfluß der Weser, hat 5 Ortsteile: Austen, Beckstedt, Colnrade (Kernort), Holtorf und Ostersehlt und am 31.12.2020 728 Einwohner. 

St.-Marien-Kirche

Die Saalkirche stammt aus dem Jahr 1857. Über der Westwand des Backsteinbaus erhebt sich ein quadratischer Turm mit beschieferten Helm. Die Längswände sind durch schlanke Rundbogenfenster gegliedert. Die Ausstattung stammt aus der Entstehungszeit der Kirche.

Hökermarkt

Jährlich findet am 3. Oktober (außer 2020 und 2021) der Hökermarkt statt.

Unser Weg führte uns vom Wehr über den Sonnenberg nach Hölingen.

Hölingen

Die einst eigenständige Gemeinde Hölingen gehörte ab 1932 zum Landkreis Grafschaft Hoya. Sie wurde 1977 in die Gemeinde Winkelsett, ein Teil der Samtgemeinde Harpstedt und dem Landkreis Oldenburg eingegliedert.

Ein gemauertes Denkmal aus Feldsteinen mit drei Namenstafeln für die Gefallenen im 1. und 2. Weltkrieg befindet sich an der Dorfstraße, Ecke zum Sonnenberg. 

Ziegelei

Wer von Wildeshausen über den Katenbäker Weg in Richtung Süden fährt, ahnt nicht, dass ihm damit ein Stück Hölinger Geschichte begegnet – Die Ziegelei- .. In Hölingen sitzt der Ton schon in drei bis sieben Metern Tiefe und hat eine Dicke von 80 -130 Meter. Aus diesem Grund wurde Ende des 19. Jahrhundert die Ziegelei gebaut. Der Ton wurde zunächst mit dem Spaten gestochen und mit Muskelkraft auf Loren zum Werk geschoben. Später beim Abbau an der Reckumer Straße kam indes ein Bagger zum Einsatz. Ein Pferd diente nun als Zugkraft für die Loren. Die Ziegelsteine wurde unter anderem mit einem Pferdefuhrwerk zum Wildeshauser Bahnhof gebracht. Von dort wurden sie per Schiene bis nach Bayern, aber auch bis nach Ostpreußen gebracht. Das florierende Geschäft nahm Schaden, als infolge festgestellter Salpeterablagerungen im Ton Frostschäden an den Ziegeln auftraten. Das Feuer im Ringofen erlosch und ein spannendes Kapitel Hölinger Heimatgeschichte ging 1941 zu Ende. 

Vorübergehend nutzte der Tabakbauer Hans Pauley einen Ziegeltrocknungsschuppen für die Lufttrocknung der Tabakblätter.

Dem endgültigen Verfall des Werkes folgte Ende der 1950-er Jahre der Abriss.

Die älteren Bewohner dürften in dem efeuumrankten Gebäude am dortigen Waldesrand noch das frühere Maschinenhaus der Ziegelei erkennen. 

Es war einmal …….

Schon Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Hölingen eine Poststelle, sie war in der ehemaligen Gaststätte Bahrs beherbergt. Das Austragen der Postsendungen hatte grundsätzlich mit dem Fahrrad zu erfolgen. 

In den Nachkriegsjahren verfügte kaum jemand zu Hause über ein Telefon. Also gingen die Hölinger zur Poststelle und nutzten dort „Das örtliche Telefon“. 

Obendrein gehörte die Auszahlung der Rente mit zu den Aufgaben von Sophie Reimelt.  

Das bittere Ende, die Aufgabe der Poststelle in Hölingen kam 1977 – mit der Verabschiedung von Sophie Reimelt, die in den wohlverdienten Ruhestand ging.

Heinrich Voß gehörte auch zur Hölinger Postgeschichte. Er stellte die Post  „Zum Heitzhausen,  Reckum und Kellinghausen“ per Draht-Esel zu.

Die letzte Posthalterin, der letzte Briefträger – vor Jahrzehnten bildeten sie quasi ein Team der Bürgernähe auf dem Lande. Und auch für die Hölinger Postgeschichte passen drei Worte, mit denen die Gebrüder Grimm so gern ihre Märchen einleiten: „Es war einmal ……“

In Hölingen wartete Klaus Utikal mit Kaffee, Tee und sehr leckeren, selbstgebackenen Kuchen. Es ist Familie Scheele wieder gelungen, die Wanderfreunde zu überraschen. Es schmeckte allen wieder sehr gut.

Nach fast einer halben Stunde Pause setzten wir unsere Wanderung Richtung Hunte fort, kurz vor der Hunte bogen wir in einen Feldweg (Osterweg) mit späteren sehr tollen Blick auf die Hunte. Trotz Heimatnähe kannten viele nicht diesen Weg, der uns wieder zu unserem Ausgangspunkt dem Wehr zurückführte.

Danke an Elke und Kalle Scheele für das tolle Kuchenbüfett und Klaus Utikal für den Bringservice. 

Kalle Scheele bedankt sich bei den Wanderfreunden über die zahlreiche Teilnahme. Schön, dass sich trotz der außergewöhnlichen Situation auch diesmal wieder einige neue Wanderfreunde eingefunden haben.  

Ingrid Utikal

Colnrade Osterweg Blick auf die Hunte